Wie den meisten seiner Schweizer Kollegen auch, geht es Sämi bei seinem anstrengenden 6,5-Tage-die-Woche-Job nicht nur um den Fischfang, sondern auch um die Bewahrung der Artenvielfalt und des wertvollen Ökosystems der Schweizer Seen. Sein Revier kennt er ganz genau: Jeden Tag beobachtet der Kapitän der „Isbär“ das Verhalten der Fische, damit er weiss, was für Netze wo und wann zu legen sind. Und die Auswahl ist gross: Die in der Fischersprache „Netzblätter“ genannten Netze gibt es in einer Vielzahl von Varianten: von klein- bis grossmaschig, von lang bis kurz, von schwarz bis bunt – aber immer von der Fischereiaufsicht geeicht und plombiert. Dementsprechend ist die Verwendung des passenden Netzes eine Wissenschaft für sich und Berufsgeheimnis eines jeden Fischers. Für jede Sorte hat Samuel Weidmann, der bereits in der vierten Generation die Fischertradition der Familie fortführt, ein passendes Netz – insgesamt rund 250 verschiedene.
Wie und wo er diese auf einer Länge von mehreren hundert Metern auslegt, konnten wir dann bei unserem Besuch auf seinem Boot und in seinem Revier selbst miterleben. Nur so viel sei verraten: Der Mann ist auf dem Zürichsee ganz in seinem Element. Und investiert mit Freude jede Menge Kraft, Ausdauer und Erfahrung in seine Arbeit. Er weiss genau, wann, wo, welche Fische zu finden sind – und das, obwohl der See und die Natur im stetigen Wandel sind. Manches aber bleibt auch in einem derart lebendigen Umfeld bestehen. Zum Beispiel Sämis Freundschaft mit den Enten und ihren Jungen am Ufer. Die können sich immer wieder frühmorgens über Zuwendung und Fischabschnitte freuen. Wir freuen uns jetzt auf die fangfrischen Köstlichkeiten aus dem Zürichsee, die wir Ihnen in unseren raffinierten Fischrezepten auf den kommenden Seiten vorstellen möchten.
Zum Schluss bleibt uns nur noch eins zu sagen: Petri beziehungsweise Sämi Dank! Denn diese Speisefische kommen nicht nur frisch aus dem Wasser, sie lassen uns auch eben jenes im Mund zusammenlaufen.
Tauchen Sie also jetzt mit uns ab – und ein in die faszinierende Speisekammer unter der Wasseroberfläche. Und ganz egal, ob Angler oder Gourmet: Was die Begeisterung für den Schweizer Fisch angeht, sitzen wir ab sofort alle in einem Boot.